Preussisches Eisentor in Köln Deutz geborgen!

bei Ausgrabungen für die Umgestaltung der Deutzer Rheinpromenade wurde ein altes Tor gefunden. Das Tor stand aufrecht im Boden und war teilweise mit Betonresten versehen. Das Tor wurde anscheinend eingekürzt und hat sich im Erdreich stark verzogen. Mit Genehmigung der Stadt, wurde das Tor in Deutz verladen und zum Zwischenwerk 3B gebracht. 

Preussisches Eisentor in Köln-Deutz geborgen. Photo Udo Berg

Fort XI

Fort XI (äußerer Festungsgürtel)
Piccoloministraße 1 (Köln-Buchheim)
07°01’30“ E, 50°58’18″N
Bus 159, Haltestelle Mülheimer Ring (Fußweg900m, ca. 10 Minuten)

Das zwischen 1877 und 1880 errichtete Fort XI liegt an der Piccoloministraße in der Nähe vom Mülheimer Ring. Es gehört zu dem in dieser Zeit errichteten rechtsrheinischen Teil des Kölner Festungsringes.

Dieser Festungsring, nach dem Deutsch- Französischen Krieg 1870/71 angelegt, erstreckte sich in einem Radius von etwa 6,5 km um die Stadtmitte, und einem Umfang von 42 km und einer damit umschlossenen Fläche von etwa 160 Quadratkilometer .

Insgesamt wurden 12 große Forts sowie 23 Zwischenwerke erbaut, davon befanden sich vier Forts auf der rechten Rheinseite. Fort XI wird flankiert von den Zwischenwerken XIa und XIb und mehreren Infanterie – Stützpunkten. Die Forts der linken und rechten Rheinseite unterschieden sich vor allem im Aufbau ihrer Kehlkasernen, dem Wohnbereich der Festung. Diese, der Stadt zugewandten Seite, zeigt heute noch eindrucksvoll seinen zweigeschossigen Aufbau. Diese bildet einen Winkel von 170°, welche eine ebenfalls zweigeschossige und imposante Kehlkaponniere – einer starken Verteidigungsanlage – für diesen Bereich beinhaltete, aber gemäß dem Vertrag von Versailles geschleift werden musste. Zur Verteidigung des Eingangsbereiches existiert auch heute noch das so genannte Blockhaus.

Fort XI

Die Idee zur Grundform hatte der preußische General Alexis von Biehler. Er war von 1877 bis 1884 Chef des Ingenieurkorps und der Pioniere sowie Generalinspektor der preußischen Festungen. Daher werden heute diese Forts als Einheits – und Biehler – Forts bezeichnet. Diese sind später im ganzen Reichsgebiet in angepasster Form erbaut worden.

Um das Fort verlief ein trockener, gemauerter Graben. Auf der Außenseite des Grabens verlief ein schmiedeeiserner, etwa 2 Meter hoher Zaun. Gesichert wurde der Graben durch sogenannte Grabenwehren und Grabenkaponnieren. Innerhalb der Kehlkaserne führte median zur Längsachse ein Haupthohlgang – die sogenannte Centralpoterne, von welcher über Aufgänge und Rampen der linke und rechte Waffenplatz des Forts erreicht werden konnte. Auf den Wällen des Forts befanden sich in der ersten Bauphase zunächst Geschützstellungen und später im Rahmen der allgemeinen Anpassungen an die modernen Anforderungen nur noch Stellungen für die Infanterie. Diese Anpassungen wurden nötig, als sich die Waffentechnik immer weiter entwickelte und hochexplosive Munition verschossen werden konnte. Daher wurden schon nach kürzester Zeit Sand – und Betonpolster auf die Decken des Forts aufgebracht, die jedoch ebenfalls der ab 1922 vorgenommenen Schleifung zum Opfer fielen.

Von 1926-1930 wurde Fort XI von Gartendirektor Fritz Encke zu einer Gartenanlage umgestaltet – Reste dieser Umgestaltung sind noch immer zu finden. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg erlebte Fort XI verschiedene Besitzer, diente den unterschiedlichsten Nutzungen, welche das Fort massiv belastete und verfallen ließ. Anfang der 1990er Jahre wurde es durch eine Privatinitiative für die Jugendarbeit zum Teil wieder hergerichtet. Darüber hinaus befinden sich in der Kehlkaserne Proberäume und eine voll funktionsfähige und gut erhaltene Disco aus den 70er Jahren. Liebevoll und unermüdlich arbeitet heute der Kulturförderverein Fort XI e.V. an der denkmalerhaltenden Nutzung dieses einmaligen historischen Forts.

Fort IV

FORT IV (äußerer Festungsgürtel)
06°51’41“ E, 50°58’17″N
Linie 3, Haltestelle Schaffrathsgasse (Fußweg ca. 900m),
Linie 4, Haltestelle Bocklemünd (Fußweg ca. 950m)

Nachdem durch Neuerungen in der Waffentechnik weiter reichende Geschütze zum Einsatz kamen, wurde schnell klar, dass der Abstand der alten, nach 1816 erbauten Forts zur Stadtmauer nicht ausreichend war. Daher wurde beschlossen einen weiteren Gürtel von Festungen in einem Radius von ca. 6km rund um den Stadtkern sowie eine neue Stadtumwallung zu errichten.

So wurde zwischen 1874-1877 auf der linken Rheinseite das Fort IV am Freimersdorfer Weg in Bocklemünd-Mengenich erbaut. Es folgte den Vorgaben des Festungsbau – Generals Alexis von Biehler als polygonales Artillerie – Fort. Im Rahmen der Entwicklung der Explosiv-Geschosse wurden in den 1887 bis 1890er Jahren entscheidende Verstärkungen in Form von Beton- und Sandauflagen über den Kasematten und Veränderungen der Grabenverteidigungen vorgenommen. So verlegte man sämtliche Grabenverteidigungen in die feindwärts liegende Grabenmauer („Kontereskarpe“ )
Die zunächst als Geschützaufstellung (“ Traversen“ ) genutzten Wälle des Forts wurden zu Infanterie – Stellungen umgebaut und die Geschütze zu beiden Seiten des Forts als „Anschlußbatterie“ verlegt.

Bewaffnung : ca. 14 Geschütze vom Kaliber 8 bis 15cm.
Besatzung: Als Artilleriefort etwa 900 Mann.
Ausmaße: ohne Anschlußbatterie etwa 320 x 190m
Mauerdicke: zwischen 1 – 3m
Kasemattenbedeckung: 1m Ziegelmauerwerk, dann 1m Sandpolster – darauf 1,20m Beton und als Abschluss 0,50m Erde.

Nach dem ersten Weltkrieg wurde es als „grünes Fort“ umgestaltet nach dem Plan von Fritz Encke (1923) Ausführung: 1924/25

Fort X

Anschrift: 50670 Köln, Neusser Wall 33

 

KVB: U 12 und 15, Haltestelle Lohsestraße (600m Fußweg), U 16 und 18, Haltestelle Reichensperger Platz (450m Fußweg), Buslinie 140, Haltestelle „Worringer Straße“, AST-Linie 184, Haltestelle „Lentpark“

 

PKW-Parkplatz: P+R am Zoo

 

GPS-Koordinaten: 50.957064, 6.961575

 

Fort X – ein Kölner Kleinod

Halb verborgen hinter großen Bäumen, von den umgebenden Straßen fast nicht zu sehen, liegt das Fort X am Neusser Wall 33 in der Kölner Neustadt-Nord. So versteckt, am Rand der Kölner Innenstadt, lag es nicht immer. Dies hat sich erst seit der Grundsteinlegung bis heute so entwickelt.

 Am 4. Oktober 1819 wurde mit den Bauarbeiten am Fort X begonnen. Es war eines von insgesamt elf linksrheinischen detachierten Forts. Die Forts wurden zur Verstärkung der Stadtverteidigungsanlagen ca. 500 – 900 m im Halbkreis vor der Stadtmauer, zwischen 1816 – 1847, errichtet. Das Fort X wurde bereits 1825 in seiner ersten Version fertig gestellt.

Nach Fertigstellung legte der Preußische König Friedrich Wilhelm III für die ersten fünf Forts Namen fest. Am 9. September 1825 bekam Fort X den Namen „Prinz Wilhelm von Preußen“, den es bis heute führt. Friedrich Wilhelm Karl, Prinz von Preußen (* 3. Juli 1783; † 28. September 1851) war der dritte jüngere Bruder des Königs Friedrich Wilhelm III von Preußen. Er war Generalgouverneur der Rheinprovinzen.

Fort X ist in seinem heutigen Erhaltungszustand für Köln einmalig. Es ist das einzige Fort der ersten Bauphase (1816 – 1825), in dem der Gesamtzusammenhang der einzelnen fortifikatorischen Elemente noch anschaulich zu erkennen ist.

Der heutige Bauzustand ist eine Mischung aus den letzten Modernisierungen der 1860er Jahren und der Zeit 1882-1891, als Fort X in die neue Stadtumwallung integriert war. Mit der Umgestaltung zum Grünen Fort nach den Ideen von Fritz Enke wurden in den 1920er Jahren weitere Bauelemente verändert. Beschädigungen im 2. Weltkrieg, der Teilabriss des Kehltambours in 1960er Jahren sowie die Rekonstruktion der beschädigten Teile waren die zuletzt durchgeführten Veränderungen.

Aus der ersten Bauphase des Fort X sind vermutlich keine Dokumente überliefert, zumindest wurden bis heute keine gefunden.

Landkarten der Stadt und Festung Köln von 1845 und 1873 lassen jeweils auf Details schließen. Das Fort wurde, wie alle anderen, ständig modernisiert und verstärkt. Diese kontinuierlichen Modernisierungen waren die Konsequenz der zum einen sichtbar werdenden Baumängel, z.B. mangelhafte Dachentwässerung, als auch der Anpassung an die sich schnell weiterentwickelnde Angriffsbewaffnung, vor allem der Artillerie.

Erforschung und Bewahrung des Festungsgürtels

Der Verein strebt die Bewahrung der verbliebenen Bauwerke des inneren und äußeren Kölner Festungsgürtels an. Diese sollen in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Behörden der Stadt Köln und des Landes Nordrhein-Westfalen sowie dem Bundesvermögensamt erforscht, unter wissenschaftlichen Kautelen ausgegraben und wieder instand gesetzt werden.

Zur Erforschung der preußischen Festung Köln, deren Pläne und Aufzeichnungen weit verstreut in den Archiven der ehemaligen Siegermächte des Ersten Weltkriegs lagern, hat die AFK Forschungsreisen zu den großen relevanten Archiven unternommen und unterhält Kontakte zu Festungsexperten in verschiedenen europäischen Ländern. Beratend und unterstützend steht der Verein Investoren und Architekten zur Seite, die sich der Forts annehmen möchten, um sie einer neuen Nutzung zuzuführen. Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist dabei die Erhaltung der Bauwerke für die Nachwelt.

Die Arbeitsgemeinschaft Festung Köln präsentiert ihre Forschungsergebnisse beim europaweiten „Tag des Denkmals“, dem jährlichen „Tag des Fort X“ und bei Führungen in unterschiedlichen Festungswerken. Um die preußische Zeit lebendig zu machen, werden diese Führungen in historischen Uniformen dargeboten.

Der Verein unterhält europaweit Kontakte zu historischen Vereinen, die in den Bereichen Festungen, Bunker und historische Uniformen aktiv sind.

Spuren des Krieges

Der seit mehr als zehn Jahren leer stehende Colonius an der Inneren Kanalstraße rückt mit einer Lichtinszenierung ins Blickfeld, die Arbeitsgemeinschaft Festung Köln und Komma4 Architekten bieten eine Kriegsspuren-Führung durch die Neustadt Nord an. Auf einer Grünfläche am Hans-Böckler-Platz steht das „t.a.i.b.“ von Jonathan Haehn („temporäre architektonische Intervention in einer Baulücke“), ein Netzwerkprojekt aus 3,7 Kilometer Bambus, gebaut von freiwilligen Helfern. Das „plan 09“-Segment „cross architecture“ führt auf Kölner Hochhäuser, in Megacitys, aber auch in den Osten nach Halle-Neustadt. „Nomad City“ lädt ein ksta.de http://www.ksta.de/servlet/OriginalContentServer?pagename=ksta/ksAr… zum Übernachten auf einem Hochhaus-Campingplatz, und in den Fotografien von Alexander Basile geht es um Raumwahrnehmung.
http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1246883950054